
JFF analysiert Jugendschutz-Apps
München (2mind) – Mit dem Einsatz von Jugendmedienschutz-Apps (englisch: Parental Control Apps) wollen Eltern ihre Kinder vor Gefahren im Internet schützen. 20 solcher Apps hat das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis untersucht und stellt ihnen ein überwiegend schlechtes Zeugnis aus. In einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier heißt es dazu, „dass aktuell verfügbare PCA das Potenzial eines lernförderlichen Designs – im Sinne eines ausbalancierten Verhältnisses von Schutz, Befähigung und Teilhabe – bislang kaum ausschöpfen.“ Mehrheitlich verharrten die Apps in einem „technikzentrierten Kontrollnarrativ“. Kinder und Jugendliche würden überwiegend nur als passive und zu schützende Objekte abgebildet, was eine partizipative und entwicklungsförderliche Nutzung weitgehend verhindere, so das Papier.
Analysiert wurden die Apps anhand von sechs Bewertungsdimensionen:
- Technische Funktionen
- Individualisierbarkeit
- Datenschutz und Datensicherheit
- Kommunikation und Tonalität
- Kompetenzförderung
- Mitbestimmung und Partizipation
„Als Prämisse für die Gestaltung und die Anwendung von PCA sind aus kinderschutzrechtlicher Perspektive neben Schutzrechten (z. B. das Recht auf Privatsphäre und Datenschutz) vor allem auch Beteiligungs- und Förderrechte (z. B. das Recht auf Meinungs- und Informationsfreiheit, das Recht auf Bildung) von Kindern und Jugendlichen zu achten und zu bewahren“, so das Autorenteam.
Das Positionspapier im Internet:
- Jennewein, N., Schmidt, L., Gebel, C., Brüggen, N. (2025).Parental Control Apps im Spannungsfeld von Schutz, Teilhabe und Befähigung. Medienpädagogische Einordnung aktuell verfügbarer Jugendschutz-Apps. ACT ON! Positionspapier. (Open Access)