Stimulierende Drogen und die dadurch verursachten Gesundheitsschäden bilden eine Herausforderung 2025. Hoch ist der Anteil der Menschen mit Suchtproblematik besonders im Jugendstrafvollzug.
Berlin (2mind) – Immer mehr Menschen in Deutschland konsumieren Kokain und andere stimulierende Drogen. Der Anteil der Kokain-konsumierenden Erwachsenen zwischen 18 und 59 Jahren stieg von 0,6 Prozent (2015) auf 1,6 Prozent (2021). Das geht aus dem im Dezember veröffentlichten jährlichen Bericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) hervor.
Danach ist zugleich der der Anteil von Beratungen und Behandlungen wegen Kokain – ambulant wie stationär – auf etwa 10 Prozent gestiegen. Über die deutlich steigenden Behandlungszahlen von Kokainkonsumierenden hatte im November auch das Barmer Instituts für Gesundheitsforschung berichtet (hier auf 2mind). Einen Rekordwert erreichten in Deutschland zudem mit 43 Tonnen im Jahr 2023 die Sicherstellungen von Kokain – gegenüber acht Tonnen in 2017.
„Die Lage ist ernst“, sagte der Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert. „Auch in diesen unsicheren Zeiten, in denen Krisen und Kriege viele Menschen beunruhigen, dürfen wir Drogenkonsumierende und Suchtkranke nicht weiter an den Rand der Gesellschaft schieben oder gar ins Unsichtbare.“ Blienert verwies darauf, dass die Zahl der Drogentoten mit 2227 Fällen in 2023 auf dem höchsten Wert seit der Datenerfassung lag.
Sucht und Strafvollzug
Der sogenannte REITOX-Bericht bietet einen Überblick zum Konsumverhalten in der Altersgruppe der 12- bis 64-Jährigen. In einem „Workbook Gefängnis“ bietet der Bericht Informationen zur Lage im Strafvollzug. Danach hatten zum Stichtag 31.03.2023 im Jugendstrafvollzug 57 Prozent der Inhaftierten bei Haftantritt eine Suchtproblematik; im geschlossenen Vollzug waren es 46 Prozent und im offenen Vollzug 22 Prozent.
Der REITOX-Bericht und seine Workbooks im Internet: https://www.dbdd.de/
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