Erinnerung an die NS-Zeit braucht neue Wege

Gedenksteine in Langenberg (Foto: Achim Halfmann)

Berlin (2mind) – Am Freitag (27. Januar) wurde der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ begangen. Anlass ist die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die „Rote Armee“ am 27. Januar 1945. Angesichts des Erstarkens rechtsextremer Strömungen und Parteien und der Zunahme antisemitischer Verschwörungsnarrative fordern zwei große deutsche Bildungsgewerkschaften mehr Investitionen in die Präventionsarbeit gegen Antisemitismus.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) verweisen auf die schwindende Zahl verbleibender Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und die deshalb erforderlichen neuen Wege des Erinnerns. „Wir leben in einer Zeit, die von sich überlagernden Krisen geprägt ist und das gesellschaftliche Miteinander auf eine harte Probe stellt“, erklärte der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand gegenüber der Presse. „Wirft man den Blick in die Vergangenheit, wird klar, dass insbesondere Epochen wie diese ein Nährboden für Verschwörungstheorien und menschenfeindliche Narrative darstellen.“

Neue Wege in der Erinnerung an die Gräuel des Nationalsozialismus können digitale Medien einbeziehen. Ein Beispiel gibt die vom WDR entwickelte App „Stolpersteine NRW“: Gedenksteine (siehe Foto) werden nach einer Idee des Künstlers Gunter Demnig auf Bürgersteinen vor den ehemaligen Wohnorten von NS-Opfern verlegt. Die App stellt zu den darauf genannten Personen Informationen und Dokumente zur Verfügung. Sie eignet sich, um mit Kindern und Jugendlichen Ereignisse aus der NS-Zeit in ihrer Heimat zu entdecken und diese – z.B. in (Medien-) Projekten – lebendig werden zu lassen.

Eine Zusammenstellung von Texten und Tools zur mediengestützten Erinnerungsarbeit gibt es hier: https://orientierungslust.de/erinnerungsarbeit/

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