FSM berichtet: Jugendgefährdende Inhalte im Netz 2022

Foto: charlesdeluvio auf Unsplash

Berlin (csr-news) – In Deutschland besitzt die freiwillige Selbstkontrolle der Medienanbieter eine hohe Bedeutung für den Jugendmedienschutz – u.a. durch das Angebot von Beschwerdestellen. Der Ansprechpartner für das Internet ist die FSM – Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter. Mit 12.956 Beschwerden im Jahr 2022 verzeichnete die FSM zwar einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr, jedoch zugleich das zweithöchste Meldungsaufkommen in ihrer Geschichte.

In 68% der Fälle (8.757 Meldungen) verstießen die angezeigten Inhalte gegen deutsche Jugendmedienschutzgesetze, berichtet die FSM zu ihrer Arbeit in 2022. Bei den Beschwerden geht es zur Hälfte um Pornografie; weitere 37% richten sich auf die Darstellung des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen. Damit bearbeitete die FSM-Beschwerdestelle im zurückliegenden Jahr fast dreimal so viele Hinweise auf Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger wie noch 2020.

Bei auf deutschen Servern gespeicherten Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger informiert die FSM sofort an das Bundeskriminalamt (BKA) und – im sogenannten „Notice-and-Takedown-Verfahren“ – den Hostprovider, damit dieser die strafbaren Inhalte unverzüglich entfernt. Im Durchschnitt vergingen 2022 vom Beschwerdeeingang bei der FSM bis zur Löschung der strafbaren Inhalte 1,5 Tage.

Bei auf ausländischen Servern gehosteten Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen informiert die FSM die „International Association of Internet Hotlines“ (INHOPE) sowie den Hostprovider. „Die Löschquote der im Ausland gehosteten Inhalte lag eine Woche nach Erstmeldung bei 47 Prozent, nach vier Wochen bei 77 Prozent“, heißt es von der FSM.

„Die konstant hohen Meldungen im vergangenen Jahr zeigen die starke Nachfrage nach Entfernung von jugendgefährdenden Inhalten im Netz“, so FSM-Geschäftsführer Martin Drechsler gegenüber der Presse. „Illegale und jugendgefährdende Online-Inhalte bei der FSM zu melden, ist einfach und kostenlos. Wir werden weiter mit großem Einsatz daran arbeiten, dass unser niedrigschwelliges Angebot noch breitere Bekanntheit erlangt.“

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