Berlin (2mind) – „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ heißt eine internationale Bildungskampagne, die junge Menschen in einem zukunftsfähigen Handeln unterstützen will. Im Hintergrund steht das seit 2020 laufende UNESCO-Programm „Education for Sustainable Development“. BNE ist damit zugleich ein Thema für Jugendarbeit und Jugendhilfe.
Der „Deutsche Kinder- und Jugendhilfepreis 2024 lenkt nun die Aufmerksamkeit darauf: In der Kategorie „Praxispreis der Kinder- und Jugendhilfe“ können Beiträge zur „Ökologischen Nachhaltigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe“ eingereicht werden. „Es geht nicht nur direkt um Fragen des Klimaschutzes, sondern auch um einen ganzheitlichen Ansatz, der die Beteiligung und Selbstwirksamkeit junger Menschen für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft stärkt“, heißt es in der Ausschreibung. Und weiter: „Die Akteur:innen der Kinder- und Jugendhilfe sind gefordert, sich intensiv mit den hiermit verbundenen Fragen zukünftiger klimagerechter Lebensstile und Angebotsformen auseinanderzusetzen sowie Weichen innerhalb des eigenen Agierens zum Gelingen dieses Anspruchs zu stellen.“
Eingereicht werden können Beiträge etwa aus den Handlungsfeldern Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, erzieherischer Kinder- und Jugendschutz, Förderung der Erziehung in der Familie (Frühe Hilfen, Familienbildung, Erziehungs- und Trennungsberatung), Kindertagesbetreuung, Hilfe zur Erziehung, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche und Hilfe für junge Volljährige. Infos zum Preis > gibt diese Website.
Dass es mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht zum Besten steht, belegt eine soeben an der Freien Universität Berlin veröffentlichte Studie. „Unsere Analyse zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen ambitionierten Zielsetzungen auf der einen Seite und den konkret vorgesehenen Maßnahmen, Indikatoren und Mitteln zur praktischen Umsetzung von BNE auf der anderen Seite“, so Studienautor Jorrit Holst in einem Pressestatement. Die Nachhaltigkeitskrise und die Bedeutung von BNE seien zwar vielen bewusst, doch es werde weiter zu langsam gehandelt. Holst weiter: „Nachhaltigkeit und BNE erhalten bislang nicht die nötige Priorität, um die selbst gesetzten Ziele erreichen zu können.“
Der Kurzbericht „BNE: Auf dem Weg in den Mainstream, doch mit welcher Priorität?“ > als PDF zum Download.