Weltdrogentag: Mehr Einsatz für Drogenprävention gefordert

Opium (Foto: Tim Cooper auf Unsplash)

Düsseldorf (2mind) – Mindestens 261 Menschen starben 2022 in Nordrhein-Westfalen durch den Einfluss psychotroper Substanzen: 154 Menschen kamen aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen ums Leben. Weitere 107 Menschen starben aufgrund von Vergiftungen durch Betäubungsmittel, wie der Landesbetrieb IT.NRW als statistisches Landesamt heute mitteilt. In etwa der Hälfte der Fälle sei die Selbsttötung beabsichtigt gewesen. Die Statistik verzeichnet einen leichten Rückgang der Zahl der Drogentoten (um 1,9%).

Das statistische Landesamt gab die Zahlen anlässlich des heutigen Weltdrogentages heraus. Der Aktionstag geht auf einen Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 1987 zurück. Das „Office of Drugs and Crime“ der Vereinten Nationen wirbt anlässlich dieses Tages mit dem Slogan: „Die Fakten sind eindeutig: Investieren Sie in Prävention“.

Dass mehr Investitionen in Prävention gebraucht werden, belegt der European Drug Report 2024. Dort heißt es: „Heute wirken sich Drogenprobleme fast überall aus. Im Inland zeigen sie sich in anderen komplexen politischen Problemen wie Obdachlosigkeit, dem Umgang mit psychischen Störungen und Jugendkriminalität und verschärfen diese.“ Dabei schadet der Drogenkonsum nicht nur einzelnen Menschen, sondern auch der Gesellschaft und der Umwelt, wie auch der am Weltdrogentag erschienene Weltdrogenbericht 2024 ausweist:

„Organisierte kriminelle Gruppen nutzen Instabilität und Lücken in der Rechtsstaatlichkeit, um ihren Drogenhandel auszuweiten“. Das schädige Ökosysteme und erhalte andere Formen der Kriminalität wie den Menschenhandel aufrecht. Weiter heißt es in dem Bericht: „Die Kokainproduktion erreicht Rekordhöhen, wobei die Produktion in Lateinamerika steigt, während der Drogenkonsum und die Märkte in Europa, Afrika und Asien expandieren. Synthetische Drogen fügen Menschen und Gemeinschaften ebenfalls großen Schaden zu, was auf einen Anstieg des Methamphetaminhandels in Südwestasien, dem Nahen und Mittleren Osten und Südosteuropa sowie auf Fentanyl-Überdosen in Nordamerika zurückzuführen ist.“

Differenzierte Hintergründe zu Drogenkonsum und Drogenhilfe bietet das „DHS Jahrbuch Sucht 2024“. Das von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen herausgegebene Werk > ist erstmals kostenlos als PDF-Download verfügbar.

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