Berlin (2mind) – In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich die Fachkräftelücke in Sozial- und Gesundheitsberufen mehr als verdreifacht. In der Kinderbetreuung und -erziehung ist die Fachkräftelücke mit 20.875 offenen Stellen im Jahresdurchschnitt 2023 am größten, gefolgt vom Berufsfeld Sozialarbeit und Sozialpädagogik mit 19.774 offenen Stellen. Das berichtet das KOFA Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung.
Kein Mangel bestehe unter Helferinnen und Helfern, die rund 15% der fünf Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sozial- und Gesundheitsberufen ausmachen. Die Nachqualifizierung von Helferinnen und Helfern könne ebenso einen Beitrag zur Schließung der Fachkräftelücke leisten wie die Gewinnung von Quereinsteigern oder die gezielte Rekrutierung ausländischer Fachkräfte.
Am Ausbildungsmarkt im Bereich Gesundheit und Soziales sei ein positiver Trend zu beobachten. Aufgrund eines steigenden Bedarfs könne damit alleine die Fachkräftelücke nicht geschlossen werden, so der KOFA-Bericht weiter.
Das Institut verweist zudem darauf, das fehlende Fachkräfte in der Kinderbetreuung die Situation am Arbeitsmarkt insgesamt erschweren. „Berufstätige Mütter reduzieren oft ihre Arbeitsstunden, um Lücken in der Kinderbetreuung auszugleichen. Eine Bereitstellung von Betreuungsplätzen ist eine zentrale Stellschraube, um die Arbeitszeiten von Müttern und Vätern zu erhöhen“, erklärte der KOFA-Arbeitsexperte Jurek Tiedemann in einer Mitteilung.
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) ist ein Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, das vom arbeitgebernahmen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) umgesetzt wird.
KOFA-KOMPAKT „Die Fachkräftesituation in Gesundheits- und Sozialberufen“ > als PDF zum Download
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