Düsseldorf (2mind) – In Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Heimen und Pflegefamilien wieder: 58.422 waren es im Jahr 2023 gegenüber 57.077 im Jahr zuvor, ein Plus von 2,4 Prozent. Das meldet IT.NRW als Statistisches Landesamt. Aufgrund unvollständiger Meldungen für 2023 geht IT.NRW von einem tatsächlich höheren Anstieg aus. In den Vorjahren waren diese Unterbringungszahlen rückläufig.
Im zurückliegenden Jahr lebten in NRW insgesamt 32.063 junge Menschen in Heimen und sonstigen betreuten Wohnformen. Davon waren 42,3 Prozent unter zehn Jahren, 43,5 Prozent zehn bis 18 und 14,2 Prozent 18 bis unter 27 Jahre alt.
In Pflegefamilien lebten 2023 insgesamt 26.359 junge Menschen, von denen 54,1 Prozent jünger als zehn Jahre, 39,1 zehn bis 18 Jahre und 6,7 Prozent 18 bis unter 27 Jahre alt.
Als Hintergrund für die Aufnahme in einem Heim oder einer Pflegefamilie zeigte sich:
- 12.201 junge Menschen wurden wegen Unterversorgung untergebracht, etwa weil Bezugspersonen (z.B. aufgrund von Krankheit oder Inhaftierung) fehlten.
- 10.937 junge Menschen wurden aufgrund von Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt untergebracht.
- Und bei 8.623 jungen Menschen erfolgte die Unterbringung aufgrund der eingeschränkten Erziehungskompetenz der Eltern, etwa durch pädagogische Überforderung.
Insgesamt leisteten die NRW-Jugendämter 2023 in 298.454 Fällen Hilfen zur Erziehung; die Unterbringungen in Heimen, sonstigen betreuten Wohnformen oder Pflegefamilien machten darunter 19,6 Prozent aus. Weitere Hilfeformen waren die Erziehungsberatung (122.464 Fälle) und die sozialpädagogische Familienhilfe (31.222 Fälle).