Immer mehr junge Erwachsene ohne Berufsabschluss

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Auch die Zahl der Ausbildungsabbrüche steigt kontinuierlich. Der Arbeitsmarkt für Helfer wird sich verschlechtern. Das IAB rät zu niedrigschwelligen und berufsbegleitenden Angeboten.

Berlin (2mind) – Der Anteil junger Erwachsener ohne Berufsabschluss steigt seit über zehn Jahren kontinuierlich an. Lag die Zahl der 20 bis 34-jährigen Erwerbspersonen ohne berufliche Qualifizierung im Jahr 2013 noch bei 10 %, so stieg er bis 2024 auf 13 % an. Das berichtet das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.

Ein Teil dieses Anstiegs lasse sich durch Zuwanderung erklären; in dieser Bevölkerungsgruppe sei der Anteil der nicht formal Qualifizierten höher. Jedoch stieg die Quote auch unter Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit an. Zudem brachen zwischen 2005 und 2020 immer mehr Auszubildende die von ihnen gewählte Ausbildung vorzeitig ab; im Jahr 2020 lagt der Anteil der Ausbildungsabbrüche bei etwa 23 %. Insgesamt gelten 1,6 Millionen Menschen in der Altersgruppe von 20 bis 34 Jahren als nicht formal qualifiziert.

Das IAB verweist auf die Erhöhung des Mindestlohns und die damit gestiegene Attraktivität von Helfertätigkeiten. Perspektivisch werde sich die Arbeitsmarktlage bei Helfertätigkeiten jedoch verschlechtern, so dass IAB.

“Dass junge Menschen den Weg zu einer formalen Qualifizierung finden, dazu können gezielte niedrigschwellige Angebote beitragen. Diese können modular aufgebaut sein und gegebenenfalls berufsbegleitend zum vollwertigen Abschluss führen“, schreiben die Forscher. Verantwortliche in Berufsschulen und Betrieben sollten im Umgang mit lernschwächeren Menschen befähigt werden. Im Blick auf Zugewanderte “kommt es darauf an, Kompetenzen festzustellen, zügig anzuerkennen und berufsbegleitend gezielt Qualifikation weiterzuentwickeln sowie Sprachkenntnisse zu fördern“, so das IAB.

Der > Link zum IAB-Bericht

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