Innerhalb von 10 Jahren haben sich die Taten mehr als verdoppelt. Es geht etwa um die Verwendung der Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen in Chats.
Hamburg (2mind) – Über ein Rekordhoch rechtsmotivierter Straftaten an deutschen Schulen berichtet das Magazin Stern. Nach einer Umfrage der Stern-Redaktion unter den Landeskriminalämtern haben sich die bei der Polizei gemeldeten Fälle an Schulen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt und sie sind auch im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Jedoch erfassen nicht alle Bundeländer entsprechende Fallzahlen.
Am häufigsten wurde durch die Landeskriminalämter das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen registriert – Taten wie das Einritzen von Hakenkreuzen in Schulbänke oder das Zeigen des Hitlergrußes auf dem Schulgelände.
Den deutlichsten Anstieg der Fälle erfasste die Polizei laut Stern in Sachsen-Anhalt: Dort stieg die Fallzahl im Jahr 2024 auf 185 – und damit im Vergleich zu 2023 um 150 Prozent. Deutliche Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr meldeten auch Rheinland-Pfalz (80 %), Sachsen (52 %) und Bayern (39 %).
Besonders häufig registriert wurde von den Landeskriminalämtern das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Das meint beispielsweise in Schulbänke eingeritzte Hakenkreuze oder das Zeigen des Hitlergrußes auf dem Schulgelände.
Nach Auskunft der Landeskriminalämter wird die Verwendung rechtsextremer Symbole in Klassenchats zu einem wachsenden Problem. Beliebt sei an Schulen zudem der Partysong „L’Amour Toujours“: Im vergangenen Sommer wurde der Song durch einen Vorfall auf Sylt bekannt; der Text wurde dabei ausländerfeindlich umgedichtet auf „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“.