Köln (2mind) – Nach WDR-Recherchen brechen viele angehende Erzieherinnen und Erzieher ihre Ausbildung ab. Dem Besuch der Fachschule ist häufig eine Ausbildung in der Kinderpflege oder der Sozialassistenz vorgeschaltet. Nach dem gestern veröffentlichten WDR-Bericht liegt die Abbrecherquote dort bei 19. Prozent. Der Sender bezieht sich dabei auf Zahlen aus dem Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2021 und Gespräche mit Fachverbänden. Für die sozialpädagogische Fachschule sprach der WDR mit Ira Lieber vom Alice-Salomon-Berufskolleg, die für ihre Bochumer Schule von einer etwa 10-prozentigen Abbrecherquote berichtet.
Derzeit befinden sich laut WDR etwa 9.000 junge Menschen in NRW in einer Erzieher:innen-Ausbildung, erforderlich seien in diesem Jahr aber 25.000 neue Fachkräfte. Von den ausgebildeten Fachkräften kämen rund zwei Drittel in den Kitas an. Die anderen wechselten etwa in die Jugendhilfe oder in ein weiterführendes Studium, heißt es in dem Bericht.
Der Sender sprach mit angehenden Studierenden, die für die ersten beiden Jahre des Vollzeit-Schulbesuchs kein Gehalt bekommen und die berichteten, dass sie auf Bafög oft sehr lange warten müssen. „Zwar gibt es in NRW inzwischen die praxis-integrierte Ausbildung, bei der Azubis von Anfang an bezahlt werden. Aber die setzt sich erst langsam durch“, so der WDR.
> Der WDR-Bericht „Kita-Ausbau: Erzieherinnenausbildung in NRW unzureichend“