Berlin (2mind) – Die personelle Situation in Kitas erscheint bedrohlich und Statements wie das von Peter Adrian lösen den Unmut der Kita-Fachkräfte aus. Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hatte in der „Bild am Sonntag“ angeregt, auch Arbeitskräfte für die Kita zu gewinnen, die „vielleicht nicht allen Ausbildungskriterien genügen“ – etwa Rentnerinnen (2mind berichtete). In dieser Woche reagieren die deutschen Kita-Fachkräfteverbände mit einem offenen Brief. Die DIHK brauche „auch in 15-20 Jahren stabile Persönlichkeiten und gut gebildete Menschen“, heißt es darin. „Die Bildungsbiografie beginnt in der Kita, und Bindung kommt vor Bildung“, so die Verbände weiter. „Wer Kita-Betreuung losgelöst von ihren pädagogischen und psychologischen Zusammenhängen betrachtet, hat nicht verstanden, was Kinder brauchen, um sich gesund zu entwickeln.“ (> Der offene Brief als PDF)
Eine weitere gemeinsame Erklärung haben die deutschen Kita-Fachkräfteverbände in dieser Woche veröffentlicht. Darin fordern sie einen Kita-Gipfel auf Bundesebene. „Es braucht endlich eine ehrliche Analyse der Ursachen für die vielfältigen Probleme im Kita- Bereich und einen entschlossenen politischen Willen, bessere Rahmenbedingungen zu etablieren“, heißt es in dem Pressestatement. Die Standards für eine kindgerechte pädagogische Qualität seien bekannt; jetzt gehe es um die Umsetzung. Und weiter: „Kindgerechte Personalschlüssel und adäquate Räumlichkeiten sind außerdem die beste Motivation zur Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung.“ Der Bund trage die Verantwortung für Umsetzung vergleichbarer Standards in den Ländern. (> Das Pressestatement als PDF)